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Das am 1. Oktober 1901 feierlich in Münden empfangene Hessische Pionier-Bataillon Nr. 11 hat den Ruf Hann. Mündens als Pioniergarnison begründet. Es wurde durch Kabinettsorder vom 27. September 1866 aus der
Kurfürstlichen Hessischen Pionierkompanie, dem Herzoglich Nassauischen Pionier-Detachement, den zwei Preußischen Reservepionierkompanien aus den Bundesfestungen Mainz und Luxemburg sowie der 1. und 2. Pionierkompanie des I. Reserve-Korps (Danzig und Deutz) als "Pionier-Bataillon Nr. 11"
in Mainz-Kastel gebildet.
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Im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) zeichnete sich das Bataillon insbesondere in den Schlachten bei Weissenburg, Wörth, Straßburg, Paris, Sedan, Chartres, Lorny, Orleans und LeMans aus. Als Anerkennung für seine
außergewöhnlichen Taten in diesem Krieg wurde dem Bataillon am 24. 1. 1899 durch allerhöchste Kabinettorder die Tradition der vormals hessischen
Pioniereinheiten verliehen. Das Bataillon führte seither die Bezeichnung "Hessisches Pionier-Bataillon Nr. 11". Sein Stiftungstag wurde auf den 1. März 1842, dem Stiftungsdatum dieser hessischen Einheiten, festgesetzt.
Ab 1902 führte es den Namen "Kurhessisches Pionier-Bataillon Nr. 11".
Ausführliche Geschichte Hessisches-Pionier-Bataillon Nr. 11 bis 1902
Die Friedensjahre bis zum I. Weltkrieg gaben dem Pionierbataillon in Münden reichlich Gelegenheit sich in vielerlei Hinsicht auszuzeichnen, so bei der Hochwasserkatastrophe im Frühjahr 1909, bei der Sprengung der alten Ederbrücken, beim
Truppenbesuch des deutschen Kaisers, Wilhelm II., in den Kaisermanövern sowie beim Besuch des englischen Königs, Eduard VII., in Kassel-Wilhelmshöhe 1907.
Der I. Weltkrieg setzte der 43-jährigen Friedensperiode ein jähes Ende. Nach der Mobilmachung verließen am 3. August 1914 die 2. Feldkompanie und die Kav.-Pionier-Abteilung 3 als erste die Pionier-Kaserne und wurden in dem feierlich geschmückten Zug von den
begeisterten Bürgern verabschiedet. Am 8. August folgte die 1. Feldkompanie, am 10. August die 3. Feldkompanie und am 11. August die 4. und 5. Feldkompanie. Das im Standort verbliebene Ersatzbataillon Nr. 11 bildete im Verlauf des Krieges ständig Pioniere aus, insgesamt 21 000. In Mündener Hotels und Erholungsheimen wurden Behelfslazarette eingerichtet; zudem unterhielt das Bataillon ein Offizier-Gefangenenlager. Aus dem Kurhessischen Pionierbataillon Nr. 11 gingen ca. 80 Einheiten und Verbände
hervor. Das Bataillon hat im Verlaufe dieses Krieges auf den Schlachtfeldern in Flandern, Ostpreußen, Russland, Polen, Serbien, Rumänien, Verdun, Champagne, Reimes und Chambrai insgesamt 1800 Soldaten verloren.
Scheinwerfer-Zug 11 zu Kriegsbeginn
Formationen des Kurhessischen Pionier-Bataillons Nr. 11 im I. Weltkrieg
Als am 17. Dezember 1918 ein Teil des alten Kurhessischen Pionierbataillons Nr. 11 (4. und 5. Feldkompanie) im Fußmarsch in die Garnison zurück kehrte, wurden die Pioniere von den Mündenern mit Begeisterung aufgenommen,
trotz Revolution und sieglos beendetem Krieg. Die über Volkmarsen, Breuna, Burguffeln marschierenden Kompanien wurden im Gahrenberger Forst vom Ersatzbataillon 11 empfangen und von der Bataillonskapelle in die Garnison begleitet. Das Bataillon
marschierte umjubelt auf den Marktplatz, wo es vom Bürgermeister der Stadt begrüßt wurde.
Hintergrund:
Wie kam es zum I. Weltkrieg? Der 1. Weltkrieg (WIKIPEDIA) Die alte Armee
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