Als Geburtsstunde der 2. Grenadierdivision gilt der 1. Juli 1956. Der Rumpf der Division ging aus dem Grenzschutzkommando Mitte, Kassel, hervor, mit einer Stärke von 164 Offizieren, 2030 Unteroffizieren und 921 Mannschaften.
Am 1. August wurden die ersten ungedienten Freiwilligen eingezogen. In der Folge gab es ständige "Wanderschaften". Abstellungen zu neuen Bataillonen, Wechsel der Standorte, Neuzugänge, Umgruppierungen pp. waren obligatorisch. Die Divison gehörte zunächst dem II. Korps an, wurde dann 1957 dem III. Korps unterstellt.
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Standorte 1962
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1959 verlegte der Stab nach Marburg. Die 2. wurde in 2. Panzergrenadierdivison umbenannt. Es entstand ein völlig neuer Divisionstyp mit der Einführung von Brigaden, die es der Division erstmals erlaubte, mehrere Großverbände in allen Gefechstsarten zu führen. Dieses war beispielgebend für viele Mitgliedsstaaten der NATO.
Die "Hessische Division", wie die 2. Panzergrenadierdivision auch genannt wurde, hatte 1962 eine große Bewährungsprobe zu bestehen. Katastropeneinsatz südwestlich von Hamburg. Das Pionierbataillon 2, das durch Teileinheiten der Brigaden unterstützt wurde, half tatkräftig bei der großen Flutkatastrophe.
Im Zuge einer neuen Reform, bei der Territorialkommandos gebildet worden waren, die über Heimatschutzkommandos, Jägerregimenter, Jägerbataillone und Sicherungstruppen verfügten, wurde die Division am 1. Oktober 1970 in 2. Jägerdivision umbenannt. 1974 zog der Stab und die Stabskompanie nach Kassel in die Lüttich-Kaserne um. 1976 war die 2. Jägerdivision die stärkste Division des Heeres. Der personelle Umfang der Division betrug mehr als 22.000 Soldaten im Frieden und ca. 30.000 im V-Fall. Die 2. Jägerdivision hatte damit etwa den Umfang des gesamten Heeres des NATO-Partners Norwegen!
Bundespräsident Prof. Dr. Theodor Heuss am 13. 09. 1958 beim Brückenschlag über den Rhein bei Neuwied. Einweisung durch den Divisionskommandeur, General Zerbel. Nach dem Besuch sprach "Papa Heuss" die vielfach zitierten Worte: "Nun siegt mal schön!"
1980 wurde die Division wieder in 2. Panzergrenadierdivision umbenannt. 1986 ging die "Zwote" eine Partnerschaft mit der 8. (US) Infanteriedivision aus Bad Kreuznach ein. 1990, dem Jahr der Deutschen Einheit, wurde die 2. Panzergrenadierdivision Leittruppeneinheit für die ehemalige 4. Mot.Schützendivision in Thüringen und war damit für alle Unterstützungsleistungen im personellen, materiellen und Ausbildungsbereich verantwortlich. 1991 fiel die Entscheidung, die "Zwote" außer Dienst zu stellen.
Am 18. März 1994 wurde die Division mit einem Großen Zapfenstreich in Kassel verabschiedet. Die 2. Panzergrenadierdivision und ihre Angehörigen haben ganz sicher zur Erhaltung von Frieden in Freiheit und zur friedlichen Wiedervereinigung unseres Vaterlandes beigetragen.
Die Divisionskommandeure:
Otto Schaefer (1956 - 1957), Friedrich Foertsch (1957 - 1958), Alfred Zerbel (1958 - 1960), Ottomar Hansen (1960 - 1961), Klaus Müller (1961 - 1964), Werner Drews (1964 - 1967), Ernst Ferber (1967 - 1969), Rolf Juergens (1970 - 1971), Carl-Gero v. Ilsemann (1971 - 1976), Fritz v. Westermann (1976 - 1979), Dr. Werner Schäfer (1979 - 1981), Manfred Fanslau (1981 - 1984), Carl-Helmut Lichel (1984 - 1987), Hans Grillmeier (1987 - 1991), Wolfgang Estorf (1991 - 1994)
Literatur: 2. Panzergrenadierdivision/Die "Zwote"/Eine Chronik der Geschichte der "Hessischen Division", 1. Auflage 1994, Herausgeber: Kameradschaft 2. Panzergrenadierdivision e. V.
2. PzGrenDiv bei WIKIPEDIA Kameradschaft 2. PzGrenDiv Relikte
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