Garnisonsstadt Münden im 18. und 19. Jahrhundert
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1733 lag in Münden das 11. Infanterieregiment des Kurhannoverschen Heeres. Die Soldaten waren üblicherweise
bei Bürgern allein oder zu mehreren einquartiert. Später (1735 - 1741) wurde das Mündener Schloss zu einer Kaserne ausgebaut und
nahm das 3. Infanterieregiment in einer Stärke von 812 Soldaten auf. Nach der Verwüstung des Schlosses im Siebenjährigen Krieg
(1756 - 1763) erfolgte wieder eine Einquartierung der in Münden liegenden Soldaten bei den Bürgern.
Im Zuge der Befreiungskriege gegen Napoleon I. wurde im Königreich Hannover (1814) nach Einführung einer Wehrpflicht
eine Landwehr gebildet. Münden wurde Hauptsitz eines von dreißig Bataillons-Distrikte. Das Landwehrbataillon bestand aus vier Kompanien,
die außer in Münden auch in Hedemünden, Dransfeld und Uslar lagen.
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Am 10. August 1814 marschierte das Bataillon als Teil einer englisch -
hannoverschen Armee nach Flandern ab und erreichte am 12. September Brügge. In Brügge blieb das Bataillon bis zum 23. März 1815. Als Napoleon I.
nach seiner Verbannung am 20. März 1815 wieder in Paris eingezogen war, wurde ein preußisches Heer unter Marschall Blücher sowie deutsche, englische
und niederländische Truppen unter dem Oberbefehl des Herzogs von Wellington in Belgien zusammen gezogen. Dazu gehörte auch das Mündener Landwehrbataillon.
Am 18. Juni 1815 kam es zur Entscheidungsschlacht gegen Napoleon I. bei Waterloo, bei der der französische Kaiser eine vernichtende Niederlage erlitt, die seine Herrschaft
endgültig beendete. Das Mündener Bataillon hatte 23 Tote und 115 Verwundete zu beklagen, obwohl es kaum in die Kampfhandlungen verwickelt worden war.
Am 1. Dezember 1815 begann der Rückmarsch, am 31. Januar 1816 traf das Bataillon wieder in Münden ein. Es wurde begeistert empfangen.
Das Landwehrbataillon Münden
wurde 1820 aufgrund einer Heeresreform aufgelöst. Aus den Landwehrbataillonen Osterode, Northeim und Münden wurde das 1. leichte Infanterieregiment gebildet, dessen 1. Bataillon das Mündener Bataillon
wurde. Im gleichen Jahr wurde der Ausbau des Mündener Schlosses erwogen. Der Ausbau kam jedoch nicht zustande, und so wurde das Bataillon nach Göttingen abgezogen. Nur ein Infanterie-Detachement von 60 Mann für Wachen
blieb bis 1838 und wurde danach immer weiter verringert. 1848 wurde das 3. leichte Jägerbataillon aus Göttingen nach Münden verlegt. 1866 rückte es auf Seiten Österreichs als Teil der Bundestruppe gegen Preußen aus.
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